Tee zum Einschlafen – 9 Sorten für erholsamen Schlaf

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Stress, ständige Erreichbarkeit und immer mehr Pflichten – all das macht Einschlafen schwerer. Glücklicherweise gibt es viele natürliche Möglichkeiten, mit Schlaflosigkeit und Schlafproblemen umzugehen. So kann ein Tee zum Einschlafen deine Schlafqualität verbessern und für einen guten Start in den neuen Tag sorgen.

Den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nach, ist es kein Geheimnis, dass guter Schlaf ein wichtiger Bestandteil unserer allgemeinen Gesundheit und Wohlbefindens ist. Du weißt sicher selbst, wie gut ausreichender Schlaf tut. Besonders nach einem langen und anstrengenden Tag.

Die Ruhe ermöglicht unserem Körper, sich zu regenerieren, sodass er richtig funktionieren kann. Doch leiden alleine in den Vereinigten Staaten ca. 30 Prozent der Menschen an Schlaflosigkeit, also dem chronischen Problem ein- bzw. durchzuschlafen.

Doch Tees können uns Menschen helfen, wenn wir Schwierigkeiten beim Einschlafen haben. Bereits seit Jahrhunderten werden verschiedene Tee-Sorten als natürliches Schlafmittel genutzt. In diesem Artikel lernst du die 9 besten Tees zum Einschlafen kennen und wie sie dir helfen können, sich gut zu erholen und ausreichend Kraft zu tanken.

Tee zum Einschlafen

Allgemein eignen sich alle Tees zum Einschlafen, die kein Koffein enthalten. Die verschiedenen Sorten sind eine natürliche Methode, um sich nach einem stressigen Tag zu beruhigen und zu entspannen. Du kannst abends auch ein Ritual aus dem Teetrinken machen und somit deinem Körper den Raum und die Zeit geben, um zur Ruhe zu kommen.

1. Kamille

Der Kamillentee gilt als der Klassiker unter den Einschlaftees. Seine Blüten wirken sich beruhigend auf unsere Nerven aus. Sollen zudem Angstzustände lindern und guten Schlaf fördern. Wenn du also mit Schlafproblemen zu tun hast, dann mache dir eine heiße Tasse Kamillentee am Abend. Lege dich hin, spiele dir beruhigende Musik ab oder lese ein entspannendes Buch. Die Mischung aus Tätigkeiten, die deinen Körper zur Ruhe bringen, und den Wirkstoffen der Kamille helfen dir gut einzuschlafen.

So kann Kamille zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen lindern, das Immunsystem stärken und teilweise vorbeugend gegenüber Krebs wirken. Der Kamillentee ist somit eine regelrechte Wunderwaffe. Egal ob bei Schmerzen, Entzündungen oder auch Schlafstörungen. Die Wirkstoffe innerhalb der Kamille können dich beruhigen und dir nachts deinen wohlverdienten Schlaf bringen.

Verschiedene Studien konnten hierbei die positiven Wirkungen auf unseren Körper und Schlaf nachweisen. In einer taiwanesischen Studie tranken Frauen, die nach der Geburt an schlechtem Schlaf litten, zwei Wochen lang Kamillentee. Es zeigte sich, dass der regelmäßige Konsum von Kamillentee die Schlafqualität verbesserte. In einer weiteren Untersuchung mit 60 Pflegeheimbewohnern konnten die Ergebnisse bestätigt werden. Personen, die regelmäßig Kamillenextrakt zu sich nahmen, konnten 15 Minuten früher einschlafen als diejenigen, die es nicht taten. Eine andere Studie konnte diese Ergebnisse jedoch nicht wiederholen. Bei Menschen mit chronischer Schlaflosigkeit ergaben sich keine erkennbaren Vorteile bei der Einnahme von 270 mg Kamillenextrakt.

Die Beweise für die Wirkung von Kamille auf den menschlichen Schlaf sind uneinheitlich und teilweise schwach, auch wenn einige Studien ermutigende Ergebnisse geliefert haben. Trotzdem sind noch weitere Forschungen notwendig, um die genauen Auswirkungen von Kamillentee auf unseren Schlaf zu bestätigen.

Zusammenfassung

Kamillentee wird seit Jahrhunderten als natürliches Heil- und Beruhigungsmittel verwendet. Es enthält das Antioxidans Apigenin, das eine beruhigende Wirkung hat und den Schlaf einleiten kann. Allerdings sind noch weitere wissenschaftliche Studien erforderlich, um die exakte Wirkungsweise von Kamillentee zu bestimmen.

2. Baldrianwurzel

Baldrian ist wohl das bekannteste und beliebteste Beruhigungs- bzw. Schlafmittel. Es soll die Einschlafzeit verkürzen, den Schlaf verbessern und für Erholsamkeit sorgen. Mittlerweile gibt es Baldrian in allen erdenklichen Varianten – wir empfehlen den klassischen Aufguss als Tee mit der Baldrianwurzel.

Wie Baldrian dabei schlaffördernd wirkt, können wir dir nicht sagen. Ebenso nicht die Forschung. Eine Theorie besagt, dass die Wirkstoffe aus dem Baldrian die Werte der Gamma-Aminobuttersäure (GABA) erhöhen. Diese wiederum soll eine direkte Auswirkung auf die Schläfrigkeit haben. In einigen Studien konnte die Wirksamkeit der Baldrianwurzel als Schlafmittel nachgewiesen werden.

Die Versuchsteilnehmer berichteten von einer verbesserten Schlafqualität und verkürzten Einschlafzeit, wenn sie 400 mg verflüssigte Baldrianwurzel einnahmen. Auch eine Doppelblindstudie zeigte, dass das Baldrianwurzelextrakt den Schlaf verbessere und keine unerwünschten Nebenwirkungen aufzeige. Eine dritte Studie untersuchte die langfristigen Auswirkungen der Einnahme. Dabei ergab sich, dass Baldrian eine ähnliche Wirkung zeigte wie Oxazepam, ein Medikament zur Behandlung von Schlaflosigkeit. 

Bei all den positiv Studienergebnissen, ist es wichtig zu wissen, dass diese auf der subjektiven Wahrnehmung der Teilnehmer basieren. Das heißt, dass keine allgemeingültigen und messbaren Daten vorliegen, die Baldrian mit einer verbesserten Schlafqualität in Zusammenhang bringen. Dazu zählen zum Beispiel eine niedrigere Herzfrequenz oder auch bestimmte Hirnaktivitäten.

Zusammenfassung

Baldrian wird seit geraumer Zeit bei Schlaflosigkeit und Nervosität verwendet. Das Trinken von Baldriantee kann deine Schlafqualität verbessern, ohne Nebenwirkungen hervorzurufen. Allerdings ist sich die wissenschaftliche Forschung uneinig, wie Baldrian genau wirkt und wie effektiv die Wurzel wirklich ist.

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©nate_dumlao – unsplash.com

3. Hopfentee

Hopfen ist nicht nur ein grundlegender Bestandteil von Bier, sondern auch von einem guten Einschlaf-Tee. Die Blüten haben eine beruhigende Wirkung, die für ein entspanntes Einschlafen sorgen sollen. Darüber hinaus reguliert Hopfen den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Willst du eine gute Nacht haben, übergieße einfach ein bis zwei Teelöffel losen Hopfentee mit ungefähr 200 ml heißem Wasser. Zehn Minuten warten und dann genießen.

Und falls du experimentierfreudiger bist, kannst du Hopfen mit Baldrian mischen. Die Kombination der beiden Heilpflanzen soll noch besser bei Einschlaf- und Schlafstörungen helfen.

4. Lavendeltee

Lavendel weiß nicht nur durch Duft und Schönheit zu überzeugen, sondern auch durch die schlaffördernde Wirkung. Die Blüten der violetten Blume beruhigen und sollen bei angespannten und angsterfüllten Zuständen helfen. Wenn du unter Unruhe oder vermehrtem Stress leidest, ist Lavendeltee eine gute Wahl für dich. Gieße dazu einfach zwei Teelöffel Lavendeltee mit 200 bis 250 ml heißem Wasser auf. Lass den Tee zugedeckt ungefähr zehn Minuten ziehen. Lehne dich danach zurück und genieße entspannt deinen Lavendeltee.

Lavendel selbst wurde bereits in der Antike von den Griechen und Römern als Badezusatz genutzt. Heute trinken Menschen Lavendeltee vorrangig, um sich und die eigenen Nerven zu entspannen. Und tatsächlich haben auch Forschungen diese Vorteile bestätigen können.

So berichteten Frauen nach einer Schwangerschaft davon, dass sowohl das Aroma als auch der Tee von Lavendel zu weniger Müdigkeit führte. Eine positive Auswirkung auf die Schlafqualität konnte jedoch nicht bestätigt werden. Dies tat jedoch eine weitere Studie, die bei 67 Frauen eine verringerte Herzfrequenz sowie einen verbesserten Schlaf nachweisen konnte. Die Frauen inhalierten dabei über einen Zeitraum von 12 Wochen zwei Mal in der Woche für 20 Minuten Lavendel. Auch das Lavendelölpräparat Silexan konnte zeigen, dass sich bei Menschen mit Angstzuständen die Angst verringerte und die Schaltqualität verbesserte.

Jedoch sind die Forschungsergebnisse ebenfalls bei Lavendel nicht einheitlich und abschließend. Eine verbesserte Schlafqualität durch Lavendel konnte bis dato nicht einwandfrei nachgewiesen werden. Trotzdem kann alleine der wohltuende Duft eine entspannende Wirkung haben und dir beim Einschlafen helfen.

Zusammenfassung

Lavendel ist primär nicht als Schlafmittel bekannt, sondern vielmehr für das entspannende Aroma. Wissenschaftliche Belege für die schlaffördernde Wirkung von Lavendeltee gibt es kaum, doch trotzdem kann der blumige Duft auf einige Menschen entspannend wirken und somit einen besseren Schlaf begünstigen.

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©Kalegin Michail – unsplash.com

5. Passionsblume

Der Tee der Passionsblume wird aus den getrockneten Blättern der sogenannten Passiflora-Pflanze hergestellt. Die Passionsblume kann dich bei deinem Schlaf unterstützen, indem sie Angstzustände lindert und schlaffördernd wirkt. Ihre beruhigende Wirkung soll ferner auch helfen, wenn du unter nervöser Unruhe leidest. Als Trio mit Hopfen und Baldrian wird der Mischung eine besondere Wirkung nachgesagt. Wenn du eine ruhige Nacht möchtest, solltest du darüber nachdenken diese drei Zutaten als Tee zu trinken.

Eine Studie aus dem Jahr 2013 setzte die Effektivität der Kombination mit der von Ambien gleich, einem Medikament zur Behandlung von Schlaflosigkeit. In weiteren Untersuchungen konnten die Auswirkungen der Passionsblume auf die Schlaflosigkeit und Schlafqualität aufgezeigt werden. Der tägliche Konsum von Passionsblumentee führte bereits nach einer Woche zu einer verbesserten Schlafqualität.

Zusammenfassung

Wenn du Passionsblumentee trinkst, kannst du deine allgemeine Schlafqualität verbessern. Außerdem kann die Wirkung in Verbindung mit Baldrian und Hopfen verstärkt werden und die Symptome von Schlaflosigkeit verringern.

6. Zitronenmelisse

Zitronenmelisse gehört zur Familie der Minze und eignet sich ideal für deinen Gute-Nacht-Tee. Der zitronig-fruchtige Duft soll beim Stressabbau helfen, Schlafstörungen verringern und die Schlafqualität allgemein bessern. So kannst du vor dem Schlafengehen eine Handvoll frische Zitronenmelisse mit ungefähr 500 ml heißem Wasser aufgießen. Lass den Tee mindestens zehn Minuten ziehen und entspanne dich dann mit einem leckeren Zitronenmelissen Tee.

Das aromatische Kraut gilt bereits seit dem Mittelalter als natürliches Heilmittel bei Stress oder Schlafproblemen. Untersuchungen, dass Zitronenmelisse den GABA-Spiegel bei Mäusen erhöht, könnten ein Hinweis für die beruhigende Wirkung sein. In einer kleiner Studie mit Menschen konnte die tägliche Einnahme von 600 mg Zitronenmelissenextrakt die Symptome einer Schlaflosigkeit um 42 % verringern. Allerdings verzichtete die Studie auf eine Kontrollgruppe, was die Ergebnisse somit zweifelhaft erscheinen lässt.

Zusammenfassung

Wenn du chronische Schlafprobleme hast, kann ein Tee mit Zitronenmelisse vor dem Schlafengehen helfen. Das zitronig duftende Kraut soll den GABA-Spiegel im Gehirn von Mäusen erhöhen und somit die Schlafqualität verbessern. Die Wirkungsweise auf den Menschen muss jedoch noch wissenschaftlich genauer untersucht werden.

7. Wacholderbeere

Wenn du die anderen Teesorten nicht magst, dann könnte der Wacholderbeerentee etwas für dich sein. Er hat eine ähnliche Wirkung wie Johanniskraut oder Lavendel. Das fruchtig-spritzige Aroma in Kombination mit den Wirkstoffen kann sich positiv auf deinen Schlaf auswirken. Es sorgt dafür, dass du dich besser beruhigen und entspannen kannst. Und des Weiteren sorgt ein Tee mit Wacholderbeeren für eine willkommene Abwechslung in der Teeküche.

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©Kuo-Chiao Lin- unsplash.com

8. Magnolienrinde

Die Magnolie hat ihren unaufhaltsamen Vormarsch in China begonnen und die Welt im Sturm erobert. In Asien gilt die Magnolie bereits länger als Heilpflanze, die bei Schnupfen, Magenproblemen oder Stress genutzt wird. Dabei ist die Rinde der Magnolie die Grundlage für den Tee, der beruhigen und entspannen soll. Studien mit Mäusen konnten die heilsame Wirkung bestätigen und zeigen, dass die sich die die Einschlafzeit verringerte, während die Schlafphasen sich ausdehnten. Der Effekt der Magnolienrinde auf den Menschen konnte wissenschaftlich noch nicht abschließend nachgewiesen werden.

Eine Vermutung bezüglich der beruhigenden Wirkung bezieht sich auf den Wirkstoff Honokiol, der sowohl in den Stängeln, Blüten als auch der Rinde der Magnolie enthalten ist. Dieser soll die Non-REM-Schlafphasen ausdehnen, in denen die Gehirnaktivität und die Atemfrequenz sinken.

Zusammenfassung

Obwohl die Forschung keine eindeutigen Ergebnisse bei der Wirkung der Magnolienrinde auf den Menschen vorlegen kann, deuten doch die Studien mit Mäusen und der Einsatz als chinesische Heilmedizin auf einen positiven Effekt hin.

9. Pfefferminztee

Der Pfefferminztee ist die beliebteste Tee-Sorte der Deutschen und ist in vielen Haushalten vorrätig. Was viele jedoch nicht wissen: Die Pflanze ist eine Kreuzung der Speer- und Wasserminze. Und bereits eine Tasse Pfefferminztee vor dem Schlaf, soll helfen besser einzuschlafen, vor allem wenn du an Magenbeschwerden leidest. Häufig wird der Tee auch als „Anti-Stress-Tee“ getrunken, der Muskeln entspannen und die Ruhe fördern soll.

Eine Studie im Journal of Natural Science Research hat die Wirkung von Pfefferminzöl bei 101 schwangeren Frauen untersucht, die unter täglicher Morgenübelkeit und allgemeiner Übelkeit litten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Pfefferminzöl die Übelkeit deutlich verringerte und eine entspannende Wirkung auf den Verdauungstrakt zeigte.

Zusammenfassung

Der beliebte Pfefferminztee ist nicht der typische Gute-Nacht-Tee, da seine Hauptwirkung wissenschaftlich gesehen auf einer Entspannung des Verdauungstraktes beruht. Wer jedoch Beschwerden mit dem Magen hat und dadurch nachts schlecht einschlafen kann, für den kann ein Tee mit Pfefferminze eine wohltuende und schlaffördernde Wirkung haben.

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©Gregory Pappas unsplash.com

Fazit: Tee zum Einschlafen

Viele Menschen leiden heutzutage unter dem stressigen Alltag und dem immer größer werdenden Druck. Das sind unter anderem auch zwei Faktoren für eine schlechtere Schlafqualität und längere Einschlafzeit. Doch diese Situation ist nicht ausweglos. Bereits eine kleine Anpassung im Alltag, ein kleines abendliches Ritual mit einem guten Tee zum Einschlafen, kann wahre Wunder bewirken.

Ein Gute-Nacht-Tee kann dir helfen, besser einzuschlafen und durchzuschlafen. Hierfür kannst du aus einer Vielzahl von beruhigenden Heilpflanzen und Heilkräutern auswählen, ganz nach deinem Geschmack: Egal ob Kamille, Lavendel, Passionsblume oder auch Wacholderbeere. Oder mische dir deinen eigenen Tee zusammen. Allerdings solltest du auf koffeinhaltige bzw. anregende Tees wie zum Beispiel Yerba Mate Tee oder Grüner Tee verzichten.

Achte auch darauf, dass du für dich nicht nur den richtigen Tee auswählst, sondern ihn auch in einer entspannenden Atmosphäre genießt. Abends, bei ruhiger Musik, gedimmten Licht oder einem schönen Buch.

Titelbildquelle: ©Jan Zhukov unsplash.com

Michael ist leidenschaftlicher Texter. Er unterstützt Tea'n'Chill dabei für euch die besten Artikel zu schreiben!

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