Pfefferminztee: Zubereitung, Wirkung & Mehr

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Ein weiterer Klassiker und jedem bekannt – der Pfefferminztee. Die Pfefferminze (menta piperita; Krautgewächs – Familie der Lippenblüter) gehört zur Gattung der Minzen und ist eine Heil- und Gewürzpflanze und entstand wohl zufällig durch eine Kreuzung verschiedener Minzarten. Die Pfefferminze gehört zur Unterfamilie „Nepetoideae“, welche für Liebhaber von Kräutergewächsen äußerst bedeutend ist, da sich hier ebenfalls unter anderem Basilikum und Salbei mit einreihen, also zwei weitere, sehr bekannte Kräuter. Pfefferminze unterscheidet sich von anderen Minzarten dadurch, dass sie einen höheren Mentholanteil und weniger des Bestandteils Carvon im ätherischen Öl enthält. Der Geschmack ist grundsätzlich etwas „schärfer“, daher auch der charakteristische Name „Pfefferminze“.

ZubereitungZiehzeitWirkungGeschmack
2-3 Stängel mit Blüten für eine Tasseca. 10 MinutenMagen-Darm, Erkältung, Durchblutung, Verdauungscharf, intensiv, menthol

Was ist Pfefferminztee?

Ursprünglich stammt die Pfefferminze aus England, dort wurde sie im 18. Jahrhundert zufällig in der Nähe von großen Anbaugebieten im Londoner Stadtteil Mitcham entdeckt. Daher auch der Name einer der ältesten Pfefferminzarten – Black Mitcham. In Europa und auf der gesamten Welt gibt es sehr viele wildwachsende Minzarten, weit über 800 bekannte Sorten. Die Pfefferminze hingegen kommt in der freien Natur seltener vor, viel mehr wird sie auf Kräuterfarmen oder auch privat angebaut und verwildert nach außen hin eher zufällig durch die Verbreitung der Samen.

Die wohl bekanntesten Minzarten sind, wie bereits erwähnt, die Black Mitcham, die Grüne Minze, auch „Spearmint“ genannt und die Marokkanische Minze.

Die Pfefferminze wurde im Jahr 2004 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Heutzutage wird sie bevorzugt als Tee und Gewürz genutzt – für die Zubereitung eines Pfefferminztees werden hauptsächlich die Blätter und Stängel der Pflanze verwendet, denn direkt unter den Blättern sitzt der Großteil des ätherischen Öls der Pfefferminze.

Dein eigener, frischer Pfefferminztee ist auch ganz schnell zubereitet, wir verraten dir natürlich wie und was du dafür benötigst.

Pfefferminztee Zubereitung

Zubereitung aus der ganzen Pflanze – Schneide 2-3 Stängel mit Blüten der Pflanze ab, gib sie in eine Tasse und übergieße sie mit heißem, kochendem Wasser. Lass‘ den Tee für ca. 10 Minuten ziehen und entnimm dann z.B. mit einem Löffel die Pflanzenreste.

Zubereitung aus Blüten – Nimm‘ etwa eine halbvolle Handfläche der Blüten, gib sie in eine Tasse und übergieße sie mit kochendem Wasser. Auch hier lässt du das Ganze für etwa 10 Minuten ziehen.

Als natürlicher Süßstoff eignet sich hervorragend Honig, diesen einfach nach Bedarf direkt in den Tee geben und verrühren.

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Bild von ptra auf Pixabay

Pfefferminztee Wirkung: Positive Eigenschaften

Das in der Pfefferminze enthaltene ätherische Öl, die Antioxidantien und Gerbstoffe haben viele positive Eigenschaften, sie wirken in verschiedenen Fällen besonders gut auf unseren Körper und können uns bei diversen Beschwerden helfen und diese lindern.

Magen-Darm Beschwerden

Ob bei Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfen – das ätherische Öl im Pfefferminztee sorgt dafür, dass sich die Darmmuskeln entspannen und es kann dir auf natürliche Art und Weise helfen, ohne dass du direkt zu Medikamenten greifen musst. Auch bei einer Verstopfung kannst du auf Pfefferminztee zurückgreifen.

Erkältung & Grippe

Gerade bei saisonalen Krankheiten wie einer Erkältung oder einer Grippe ist es vorteilhaft Pfefferminztee in der eigenen Hausapotheke parat zu haben. Die Nase läuft, man fühlt sich fiebrig, jeder kennt das Gefühl wenn sich eine dicke Erkältung anbahnt oder ein grippaler Infekt vorliegt. Auch hier kannst du es mit frischem Pfefferminztee versuchen, da sich die Inhaltsstoffe antibakteriell auf Entzündungen im Mund und Rachenbereich auswirken und dem Körper von Innen dabei helfen die Krankheitserreger schnellstmöglich zu beseitigen.

Fördert die Durchblutung

Das im Pfefferminztee enthaltene Menthol hat eine belebende Wirkung auf unseren Kreislauf und regt die Durchblutung an. So kann dir der Genuss des Tees auch bei Kopfschmerzen und grundsätzlichen Kreislaufproblemen helfen.

Gallenprobleme und Verdauung

Das Gallensekret, welches von den Leberzellen produziert wird, ist mit für unsere Verdauung verantwortlich. Pfefferminztee unterstützt die Gallensekretion (die Bildung des Gallensekrets) und kann uns so bei Gallenbeschwerden helfen. In manchen Ländern gehört es sich sogar nach schweren Mahlzeiten eine Tasse Kräutertee mit Pfefferminze zu trinken, damit die Fettverdauung optimal angekurbelt wird.

Abkühlung des Körpers

Es mag paradox klingen, doch frisch aufgebrühter Pfefferminztee wird, besonders in arabischen Ländern, auch zur Abkühlung des Körper getrunken. Die Inhaltsstoffe, gerade das ätherische Öl, hauptsächlich das Menthol, haben einen kühlenden Effekt auf unseren Körper.

Energielieferant und Wachmacher

Pfefferminztee wirkt belebend und aufmunternd – solltest du einen kleinen Energieschub benötigen, möchtest aber ungerne auf Kaffee, sprich Koffein, zurückgreifen, kann dir ein Glas Pfefferminztee genauso gut auf die Beine helfen und dich wachsamer und aufnahmefähiger machen. Durch die durchblutungsfördernde Wirkung des in der Pfefferminze enthaltenen Menthols, bieten wir unserem Gehirn einen natürlichen und gesunden Muntermacher.

Weitere Fakten

Du möchtest deine eigene Pfefferminze im Garten oder auf dem Balkon anbauen? Wir sagen dir wie und was du beachten musst.

Pfefferminze selber anbauen

Pfefferminze kannst du wirklich überall einpflanzen, im Kräutergarten, im Blumenkübel oder im Blumenkasten, ob im Garten oder auf dem eigenen Balkon. Es empfiehlt sich die Pfefferminze getrennt von anderen Kräutern anzubauen, da sich die langen Wurzeln sehr schnell ausbreiten und so die anderen Pflanzen verdrängen würden. Hier kannst du entweder eine Wurzelsperre einsetzen oder die Pfefferminze direkt in einem großen Topf pflanzen, das empfiehlt sich auch im Kräutergarten.
Nachdem du die Samen an deinem gewünschtem Ort ausgesät hast, solltest du die Erde direkt gut bewässern, um deiner Pfefferminze einen guten Start in Richtung Wachstum und Entwicklung zu geben.

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Bild von Ajaydev Singh auf Pixabay

Der Standort und der Zeitpunkt zum Anbau der Pfefferminze sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • optimaler Zeitraum Anbau: April bis Juni
  • Blütezeit: Juni bis September
  • optimale Erntezeit: kurz vor der Blütezeit – um Juni herum
  • sonniger bis halbschattiger Ort
  • etwas feucht
  • kalkhaltiger, sandiger Boden – schwarze, humusreiche Erde
  • ca. 20x20cm freie Bodenfläche

Solltest du die Pfefferminze auf dem Balkon anbauen musst du bedenken, dass die Pflanze bis zu einem Meter hoch wachsen kann und du sie regelmäßig beschneiden solltest. Dadurch regst du nicht nur das Wachstum der Pflanze an, sondern bekommst mit der Zeit auch größere und kräftigere Blätter an deinem Kraut.

  • an warmen, sonnigen Tagen solltest du die Pfefferminze täglich gießen
  • solltest du die Pfefferminze über einen langen Zeitraum an der gleichen Stelle anbauen wollen, solltest du sie nach 2-3 Jahren umsiedeln und den Boden nachdüngen, um Lebensraum für evtl. neue Kräuter zu schaffen
  • in der kalten Jahreszeit, ab Herbst, machst du die Pfefferminze am besten winterfest, indem du sie ab Ende September bodennah abschneidest

Du kannst die Pfefferminze theoretisch das ganze Jahr über ernten – bis du sie zum Herbst hin möglicherweise winterfest gemacht hast. Vor der Blütezeit, also um den Juni herum, weisen die Blätter einen sehr intensiven und aromatischen Geschmack auf. Schneide die Pflanze zum Ernten einfach mit einer scharfen Schere ca. 5-10cm über dem Boden ab. Dann liegt es an dir, ob du die Minze direkt verarbeitest oder durch Trocknen haltbarer machst, um sie aufzubewahren. Dazu bindest du einfach 2-3 Stiele der Pflanze zusammen und hängst sie am besten bei einer Raumtemperatur von ca. 20°C für 2-3 Wochen (je nach Dicke der Stiele) zum Trocknen aus. Du erkennst, ob die Pfefferminze ausreichend getrocknet ist, wenn du die Stiele leicht brechen kannst.

Pfefferminztee kannst du auch kalt genießen, nicht umsonst wird frische Pfefferminze häufig als Geschmackgeber zu Getränken serviert, die beispielsweise direkt aus dem Kühlschrank kommen oder sogar absichtlich mit Eiswürfeln gekühlt werden.

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Bild von Julia Nowak auf Pixabay


Du kannst Pfefferminztee aber auch ganz anders nutzen, als es dir nur als Getränk zuzubereiten – auch in der Kosmetik findet der Tee seine Anwendungsbereiche.
Du leidest unter Hautunreinheiten oder Pickeln? Probiere es mit einer Gesichtsmaske aus frischem Pfefferminztee. Der Hauptbestandteil des ätherischen Öls in der Pfefferminze, das Menthol, hat einen wohltuenden Effekt auf der Hautoberfläche und die antibakterielle Wirkung der im Tee enthaltenen Inhaltsstoffe reinigen gleichzeitig deine Haut.
Aber Vorsicht: Bitte den Tee nach der Zubereitung zunächst abkühlen lassen.

Auch bei Sonnenbrand oder Insektenstichen kannst du die betroffene Stelle mit einem in Pfefferminztee getränktem Wickel behandeln. Die Wirkung des Menthols beruhigt und kühlt die verletzte Haut, unterstützt die Regeneration und lindert den Juckreiz.

Wichtiger Hinweis: Wenn du akut unter Sodbrennen leidest, solltest du Pfefferminztee zunächst meiden, da dieser den Effekt des Sodbrennens verstärken kann.

Fazit

Pfefferminztee ist ein wahrer Allrounder wenn es darum geht dir und deiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Nicht nur als Getränk, auch als Wunderwaffe zur äußeren Anwendung bei verschiedenen Beschwerden und Hautverletzungen. Man kann auch hier wieder vor der Natur nur seinen Hut ziehen, wenn man bedenkt, dass durch einen Zufall eine solch vielfältige Kräuterart entstanden ist, die bis in die heutigen Tage fest in unser Gesundheitssystem integriert ist und viele Anwendungsbereiche abdeckt. Vom Getränk bis zur Kosmetik, als reines Öl und als Hauptbestandteil in verschiedenen Haushaltsprodukten wie Duschgel, Cremes oder bei der Mundhygiene in Zahnpasta.

Umso mehr sind wir gespannt, was du bereits für Erfahrungen mit Pfefferminztee und dem Kraut an sich gemacht hast. Trinkst du diesen Tee gerne und hat er dir schonmal in bestimmten Situationen helfen können? Welche Beschwerden konnte der Pfefferminztee bei dir lindern oder wann genau greifst du auf Wirkung dieser „Menthol-Pflanze“ zurück?
Teile deine Erfahrung mit uns und lass uns einen Kommentar da, wir freuen uns auf den Austausch!

Weiterführende Links

https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=menthol
https://www.kraeuter-buch.de/glossar/menthol-268.html
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Minze-Erfrischend-gesund,minze110.html
https://praxistipps.focus.de/menthol-wirkung-und-anwendung_108552

Titelbildquelle: Bild von congerdesign auf Pixabay

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