Viele kennen Rosmarin als Gewürz, aber aus Rosamarin gibt es auch leckeren Tee. Bereits die alten Römer kannten Rosmarin als Heilpflanze und haben Tee aus Rosmarin gemacht, weil sie an heilende Wirkungen glaubten. Die dem Rosmarin nachgesagten Wirkungen sind vielseitig und gehen auf die enthaltenen ätherischen Öle, Flavonoide, Saponine und Gerbstoffe (z.B. Rosmarinsäure) zurück. Beschrieben werden antibakterielle, antioxidative und auch durchblutungsfördernde Wirkungen. Doch was genau kann Rosmarintee alles bewirken? Wie macht man ihn richtig? Und was sollte man noch über Rosmarin wissen?
Gerne haben wir für Dich ein paar Fakten über Rosmarin und Rosmarin-Tee zusammengefasst:
Zubereitung | Ziehzeit | Wirkung | Geschmack |
1 Teelöffel getrocknetes Rosmarin | 5 bis 10 Minuten | Entzündungshemmend, Fördert das Gedächtnis, Lindert Magenbeschwerden, Stärkt das Immunsystem | leicht bitter, würzig |
Was ist Rosmarin Tee?
Die Grundlage für Rosmarin-Tee sind die Blätter der Rosmarin-Pflanze, die vor allen Dingen rund um das Mittelmeer heimisch ist und wohl auch dorther stammt. Rosmarin ist ein immergrünes Strauchgewächs und gehört zur Familie der Minzen – genau wie Thymian, Lavendel, und auch Salbei. Aus den Rosmarin-Blättern macht man nicht nur Rosmarin-Tee, sondern gewinnt auch Rosmarin-Öl. Bei der Speisenzubereitung wird auch häufig Rosmarin als Gewürz eingesetzt, insbesondere zu Kartoffelgerichten. Beim Tee werden einfach die Rosmarin-Blätter entweder frisch oder (meist) getrocknet mit heißem Wasser übergossen und einige Minuten ziehen gelassen und schon hat man ein ebenso leckeres wie auch gesundes Getränk.
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Rosmarin Tee Zubereitung
Für eine Tasse mit 250 ml reicht ein Teelöffel zerkleinerte Rosmarinblätter oder aber ein frischer Zweig Rosmarin. Anschließend die pflanzlichen Bestandteile mit dem kochenden Wasser übergießen und ca. 8 bis 10 Minuten ziehen lassen. Wer es milder mag, nur 5-6 Minuten. Dann die Pflanzenbestandteile aus dem Wasser fischen, weil sonst der Tee zu herb wird und zu viele Gerbstoffe ins Wasser ziehen.
Wer seinem Rosmarin-Tee noch den besonderen Pep geben will, kann noch eine getrocknete Zitronen- oder Orangenschalen hinzutun. Allerdings sollte man dann darauf achten, dass man unbehandelte Zitrusfrüchte als Grundlage nimmt (Bio), damit keine Pestizid-Rückstände von der Schale in den Tee gelangen. Mit einem so aufgebrühten Rosmarin-Tee hat man die Möglichkeit, sein Immunsystem zu stärken. Der aromatische Duft wirkt belebend.
Weil Rosmarin-Tee beliebt ist und mittlerweile viele die positiven Wirkungen der Rosmarin-Pflanze und des Tees schätzen, gibt es Rosmarin-Teemischungen fertig zu kaufen, was die Herstellung vereinfacht, aber in der Wirkung nicht weniger effektiv ist. Bei Fertig-Teebeuteln oder Mischungen auf die Packungsangabe zur optimalen Ziehzeit achten, die manchmal – je nach Sorte – leicht von den 8-10 Minuten (s.o.) abweichen kann.
Rosmarin Tee Wirkung: Positive Eigenschaften
Dem Rosmarintee werden zahlreiche positive Eigenschaften zugeschrieben, u.a.
- Stärkung der Gedächtnisleistung
- Entzündungshemmende Wirkung
- Immunsystem-Stärkung
- Gut für den Magen
- Reguliert den Blutzuckerspiegel
Gerne werden wir die einzelnen positiven Wirkungen, die ein Rosmarin-Tee auch auf Dich haben kann, näher beleuchten:
Stärkt die Gedächtnisleistung
Es gibt zahlreiche Studien, die zu belegen scheinen, dass sich Rosmarin tatsächlich auf die Gedächtnisleistung positiv auswirken kann oder gar eine Wirkmöglichkeit bei Alzheimer besteht. Hier muss sicher noch viel Forschung betrieben werden, aber eine 2017 veröffentlichte Studie mit Studenten scheint zu belegen, dass sich die Gedächtnisleistung verbessert, ein positiver Einfluss auf Depressionen ausgeübt wird und auch die Schlafqualität verbessert wird. Eine Anfang 2016 veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit scheint einen therapeutischen Nutzen bei der Alzheimer-Krankheit für Rosmarin zu bestätigen. Eine bereits in 2012 veröffentlichte Arbeit konnte die Verbesserung kognitiver Leistungen durch das in Rosmarin enthaltene 1,8-Cineol aufzeigen.
Du sieht: Rosmarin scheint tatsächlich die Gedächtnisleistung positiv anzuregen. Möglicherweise tun sich da nach weiteren Forschungen noch viel größere Potentiale auf. Aber das Empfinden einiger Rosmarin-Teetrinker, dass Rosmarin anregend auch im Kopf wirkt, scheint auch auf wissenschaftlicher Basis von Fakten untermauert zu sein.
Wenn Du manchmal etwas vergisst oder jemanden in Deinem Verwandten- oder Bekanntenkreis hast, der womöglich – auch altersbedingt – schon mal etwas vergisst, ist Rosmarin-Tee vielleicht eine gute Empfehlung. Eine Empfehlung und einen Versuch ist es jedenfalls wert.
Entzündungshemmend
Das Rosmarin-Kraut und damit auch der Rosmarin-Tee erniedrigt nicht nur die Sensitivität gegenüber Schmerzreizen (antinozizeptive Wirkung), sondern kann auch schmerzende Gelenke, Entzündungen oder schmerzhafte allergische Reaktionen lindern. Rosmarin-Tee reduziert die Entzündung, verbessert die Durchblutung und beseitigt freie Radikale und lindert so auch neuralgische Schmerzen oder Krämpfe.
Rosmarin war die Heilpflanze des Jahres 2011. Nicht zuletzt auch aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung, die man der Pflanze nachsagt. In einer Studie an Mäusen/Ratten konnte eine schmerzstillende Wirkung nachgewiesen werden, was man auf die entzündungshemmende zellschützende Eigenschaft des Rosmarins zurückgeführt hat. Die Wirkung wurde auf die in Rosmarin enthaltene Rosmarinsäure zurückgeführt.
Rosmarin stärkt das Immunsystem
Deine tägliche Tasse Rosmarin Tee schmeckt nicht nur aromatisch und ist belebend, sondern stärkt wohl auch das Immunsystem. Das im Rosmarin-Tee enthaltene Cineol senkt das Stresshormon Cortisol und ist als positiver Wirkstoff für das Immunsystem bekannt. Einige Heilpraktiker sind der Auffassung, dass das im Rosmarin enthaltene Cineol als ätherischer Öl-Wirkstoff das Absterben von Neuronen hemmt und damit vor Alzheimer und Parkinson schützt.
Da der Wirkstoff Rosmanol auch Schimmel, Candida und Listerien zu schaffen macht, hilft Rosmarin auch, wenn es darum geht, Lebensmittelkeime zu neutralisieren. Zur Vorbeugung und Abwehr bei Erkältungskrankheiten und HNO-Infektionen wird es immer wieder eingesetzt. Rosmarin wird diese Wirkung schon seit Jahrhunderten nachgesagt. Die antibakterielle Wirkung des Rosmarins verdankt das Kraut den enthaltenen Flavonoiden: Substanzen, die helfen, das Immunsystem zu aktivieren.
Rosmarin gut für den Magen
An der Universität Würzburg hat eine Forschergruppe, die sich mit Klostermedizin beschäftigt hat, bestätigt, dass Rosmarinblätter und deren Extrakte bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen helfen. Ebenso leichte Magen- und Darmkrämpfe oder auch Gallenstörungen können durch Rosmarin gelindert werden. Bereits 4-6 Gramm Rosmarin-Tee pro Tag können wirken, führen die Forscher aus. Rosmarin-Tee gelte überdies aus mild wirkende Arzneipflanze, die ein erstaunlich großes Anwendungsspektrum habe. Durch die enthaltenen Bitterstoffe wird die Magensaftsekretion angeregt. Man nimmt auch an, dass Rosmarin einen leichten Einfluss auf die Bildung des Gallensafts habe. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ergänzt die Heilkraft des Krauts.
Reguliert den Blutzuckerspiegel
Wer Typ-2-Diabetes hat, ist daran interessiert, den Blutzuckerspiegel zu senken. Ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel kann bis zur Erblindung oder Durchblutungsstörungen in den Beinen mit der Folge einer Amputation sein. Den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten, ist also im Interesse des Diabetikers.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bestimmte Kräuter, allen voran Rosmarin, aber auch Petersilie den Blutzuckerspiegel senken können. Die Vermutung der Forscher ist, dass einige Kräuterinhaltsstoffe sich positiv auf den Zuckerstoffwechsel auswirken. Besonders die Pflanzenstoffe Luteolin und Apigenin stehen dabei im Fokus der Forscher. Die Vermutung ist, dass diese Stoffe die Wirkung des Insulins verbessern, was dazu beiträgt, den Blutzuckerspiegel zu senken. In Rosmarin ist eben dieses Luteolin enthalten.
Bist Du also Diabetiker (Typ 2), kann sich ein Versuch lohnen, einmal für einige Zeit regelmäßig den Rosmarin-Tee auszuprobieren. Trinke jeden Tag 2-3 Tassen und prüfe, ob sich bei unveränderter sonstiger Ernährungs- und Verhaltensweise der Blutzuckerspiegel positiv verändert. Viele Diabetiker berichten davon. Einen Versuch ist es wert, – zumal es sich um eine pflanzliche, harmlose Methode – ohne Chemie handelt. Wenn es Dir gelingt, durch einfaches Trinken von ein paar Tassen Tee den Blutzucker positiver zu gestalten, wäre das doch toll.
Die Forscher rund um Professor Elvira Ganzalez de Mejia an der Universität Illinois (USA) haben nach ihren Forschungen Grund zur Annahme, dass die Wirkung bei Rosmarin so eintritt. Untersacht hatten sie Oregano, Rosmarin und Majoran. Im Journal of Agricultural and Food Chemistry findet sich ein Bericht dazu.
Weitere Fakten
Wer selbst Rosmarin anpflanzen will, um sich die Blätter für den Tee selbst zu züchten, sollte es sonnig und warm haben. Wohnorte am Mittelmeer machen Dir die Anpflanzung leichter. Aber auch in Deutschland kann es gelingen, standhafte Rosmarin zu kultivieren. Sonnig, trocken und kalkreicher Boden ist das, was der Rosmarin-Strauch mag. Unter optimalen Bedingungen kann Rosmarin bis zu 2 Meter hoch wachsen. Der Name Rosmarin kommt vom lateinischen ros marinus, „Tau des Meeres“, was gleichzeitig wiederspiegelt, wo das Rosmarin gerne wächst: In der Nähe des Meeres, bevorzugt des Mittelmeeres.
Früher hat man Rosmarin-Öl wegen seiner belegenden Wirkung auch bei Ohnmachtsanfällen eingesetzt. Schon das Einatmen hat manchen wieder aufwachen lassen.
Man muss sich nicht auf Rosmarin-Tee beschränken: Auch Rosmarin-Kartoffeln schmecken sehr lecker… probiere es einfach mal aus.
Bekannteste Inhaltsstoffe aus Rosmarin:
- Ketone
- Termineol
- Monoterpene
- Oxide
- Cineol
- Phenole
- Thymol
- Pinen
- Linalool
- Monoterpenol
Die durchblutungsfördernde Wirkung ist es vermutlich auch, die viele zu Rosmarin bei Haarausfall greifen lässt – hier allerdings eher in äußerlicher Anwendung. Durch Rosmarin sollen die Haarfollikel gestärkt werden.
Rosmarin wirkt überdies antiseptisch, antibakteriell und antimykotisch, was zu Einsätzen bei Heilpraktikern im Bereich Akne, Ekzeme und Fußpilz führt.
Um einen Liter Rosmarinöl zu gewinnen, brauchst Du 50 Kilogramm Rosmarinzweige. Mittels Destillation (Wasserdampf) wird das Öl dann gewonnen. Ein sehr langwieriger Prozess.
Einfacher dürfte es für Dich sein, eine Tasse Tee aus Rosmarin aufzugießen.
Fazit
Rosmarin-Tee sollte eigentlich in keinem Haushalt fehlen. Wegen der vielseitigen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit hat der Rosmarintee auch schon viele Freunde gefunden, die auf die Steigerung der Gedächtnisleistung, den Kampf gegen Alzheimer und Demenz oder auch nur auf die Hilfe bei Konzentrationsschwierigkeiten setzen.
Die entzündungshemmende Wirkung und die Stärkung des Immunsystems macht es leicht, 2-3 Tassen des Rosmarintees in den Tagesablauf zu integrieren, zumal der Tee in Minutenschnelle zubereitet ist. Was gut für den Magen ist und den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen kann, sollte eigentlich in jedem Küchenschrank einen festen Platz haben: Bei den gesunden und leckeren Tees, die auf rein pflanzlicher Basis hergestellt wurden. Probiere es einfach mal aus, wie Rosmarin-Tee sich bei Dir auswirkt.
Titelbildquelle: © A_Different_Perspective – pixabay.com