Rosenblütentee galt früher als Tee für Könige, so wie die Rose die Königin der Blumen genannt wird. Ein Tee aus Rosenblüten ist seit Jahrhundert allerdings nicht nur beliebt, weil die zugrundeliegende Blume – die Rose – so schön und begehrt ist, sondern weil man bereits früher Rosenblüten auch als heilsame Medizin eingesetzt hat. Die wertvollen Inhaltsstoffe aus den Blüten der Rose macht man sich schon lange zunutze. Während dies in der Vergangenheit teilweise unbezahlbar teuer war, kann man heute zu erschwinglichen Preisen Rosenblütentee kaufen.
Die Rose ist auch für Kosmetik, Parfüm und aromatische Öle sehr beliebt. In Indien sind Rosenblüten und der Rosenblütentee schon lange Teil der Ayurveda-Medizin. Schon im alten Rom hat man Rosenblütentee getrunken, weil man glaubte, dass dieser entzündungshemmend vor allen Dingen bei Hautproblemen wie Ekzemen oder Hautverletzungen hilfreich sein könne.
Zubereitung | Ziehzeit | Wirkung | Geschmack |
Für eine Tasse 1-2 Teelöffel getrocknete Rosenblüten | 5-10 Minuten | Immunsystem, Entzündungshemmend, Stressreduzierend | mild, blumig, fruchtig-säucherlich |
Was ist Rosenblütentee?
Rosenblütentee besteht zumeist aus schonend geernteten und getrockneten Rosenblütenblättern, die die Grundlage für einen Aufguss mit Wasser darstellen. Zumeist behutsam verarbeitet ist ein solcher Rosenblütentee nicht nur reich an besonderen Aromen, sondern auch an Flavonoiden, ätherischen Ölen und auch Enzymen, weswegen der Tee aus Rosenblüten gerne getrunken wird. Im Regelfall sind die Rosenblütenblätter, die die Grundlage für den Rosenblütentee darstellen, unbehandelt und garantieren so einen natürlichen Genuss des Tees ohne Schadstoffe.
Den im Tee enthaltenen Gerbstoffen schreibt man in der Naturheilkunde eine besondere Bedeutung zu, weil diese Verbindungen mit Proteinen eingehen, was man im Entzündungsfalle als nützlich betrachtet.
Zur Herstellung von Rosenblütentee wird häufig auf zwei Rosensorten zurückgegriffen: Die Wildrose Rosa gallica (auf Deutsch: Essig-Rose) und die Rosa centifolia (auf deutsche: Kohl-Rose). Die Kronblätter dieser Rosen werden während der Blütezeit der Rose gesammelt und getrocknet und stellen die Grundlage für die meisten Rosenblütentee – Zubereitungen dar. Beliebt sind auch die Austin Rosen, „Souvenir de la Malmaison“, „Erotika“, Delbard-Rosen, „Ombre Parfaite“ und Christata-Rosen. Jede dieser Rosensorten duftet leicht anders.
Rosenblütentee Zubereitung
Wenn man Rosenblütentee selbst machen möchte, geht man am besten wie folgt vor:
- Kanne mit 250 ml Wasser kochen lassen
- 3 Minuten abkühlen lassen
- Zwei Hände voller Rosenblätter in das Wasser geben, leicht umrühren
- 5-10 Minuten ziehen lassen, dann durch ein Sieb abgießen
- Fertig
Wer fertige Rosenblütentee – Mischungen verwendet:
- Ein bis zwei Teelöffel getrocknete Teeblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen
- 5-10 Minuten ziehen lassen
- Durch Sieb abgießen
- Fertig
So zubereitete Rosenblütentees werden gerne auch von Leuten getrunken, die unter Entzündung des Zahnfleisches leiden. Leidest du unter einer Zahnfleischentzündung? Probiere doch einmal, ob dir ein Rosenblütentee dann guttut. 2-3 Tassen am Tag gelten als völlig unbedenklich.
Rosenblütentee Wirkung: Positive Eigenschaften
Rosen werden oft als Wohltat für die Gesundheit betrachtet, eine Wirkung wird berichtet für Hals, Magen und sogar die Augen. Die wichtigen Inhaltsstoffe der Rose sind die ätherischen Öle und die vielen sekundären Pflanzenstoffe, die auch in den Rosenblüten enthalten sind. Wissenschaftler forschen aber noch über die Wirkzusammenhänge, so sind die berichteten Wirkungen vor allen Dingen aus Überlieferungen übernommen.
Den in den Rosenblüten enthaltenen Pflanzenfarbstoffen, den Anthocyanen, sagt man eine antioxidative Wirkung zu, weil sie freie Radikale binden würden und somit neutralisieren. Dies würde einer Zellschädigung vorbeugen und könnte hilfreich bei Entzündungen und Erkrankungen sein. Bisher vermuten Wissenschaftler diese Zusammenhänge nur, können aber noch keinen wissenschaftlichen Nachweis erbringen.
Die in den Rosenblüten enthaltenen Stoffe Nerol, Monoterpene und Geraniol sollen schädliche Pilze und Bakterien daran hindern, in die Zellen der Rose einzudringen – beim Menschen vermutet man, dass die Gerbstoffe der Rose Entzündungen hemmen und krampflösend wirken. Anwender berichten auch immer wieder von positiven Eigenschaften des Rosenblütentees bei Insektenstichen. Entzündliche Prozesse im Körper scheinen unter Einfluss von Rosenblütentee schneller bekämpft zu werden.
Wenn dich das nächste Mal eine Mücke sticht, probiere doch einfach einmal eine Tasse Rosenblütentee aus und beobachte, wie dein Körper darauf reagiert.
Heilpraktiker gehen davon aus, dass die Gerbstoffe der Rosenblüten im menschlichen Körper dafür sorgen, dass sich Schleimhäute leicht zusammenziehen, was es für Erreger wie Bakterien schwieriger macht, durch die Schleimhaut in den Körper einzudringen. Darauf setzen Rosenblütentee-Trinker vor allen Dingen bei entzündlichen Prozessen im Mund (Zahnfleisch/Schleimhaut).
Reich an Antioxidantien
Was den Rosen ihr prächtiges und königliches Aussehen verleiht, sind vor allen Dingen die Anthocyane, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die als Farbstoffe in den Rosenblüten aktiv sind. Sie schützen auch die Rose vor schädlichen Umweltweinflüssen und locken gleichzeitig Insekten an, die bei der Bestäubung der Rosen behilflich sind.
Rosenblüten sind reich an diesen Anthocyanen, die als Antioxidantien gelten. Antioxidantien binden und neutralisieren freie Radikale, welche sonst ggf. die Zellen der Rosen schädigen könnten. Wissenschaftler vermuten eine ähnliche Wirkung im menschlichen Körper, dass auch dort die Antioxidantien vor freien Radikalen schützen, indem sie sich mit diesen verbinden und sie somit neutralisieren, damit sie im Körper keinen Schaden anrichten können.
Blütenblätter der Rose sind daher auch in vielen Naturheilmittel außerhalb von Rosenblütentee enthalten, weil man sich die antioxidative und antibakterielle Wirkung zunutze machen möchte, um insbesondere in Hautpflegeprodukten einen wertvollen Inhaltsstoff zu stellen. Während Hautpflegeprodukte von außen auf die Haut einwirken, wird der Rosenblütentee innerlich angewendet.
Nicht umsonst wird ja auch Rosenwasser zum Reinigen bei Hautunreinheiten verwendet.
Hilft bei Menstruationsbeschwerden
Wenn dunter Menstruationsbeschwerden leidest und krampfartige Schmerzen in diesen Tagen dein Begleiter sind, kannst du probieren, ob Rosenblütentee dir Besserung zukommen lässt. Den Rosenblüten und damit auch dem Rosenblütentee wird seit Jahrhunderten eine krampflösende Wirkung zugeschrieben, die sich insbesondere auch bei Menstruationsbeschwerden wohltuend bemerkbar machen kann.
Du bist nicht allein: zwei von drei jungen Frauen leiden immer wieder unter Menstruationsbeschwerden, was der Mediziner Dysmenorrhö nennt. Von Unterleibskrämpfen über Brustspannen und starken Blutungen gibt es zahlreiche Symptome, über die sich das bemerkbar macht. Das wird zu Recht oft als störend empfunden und betroffene Frauen suchen nach natürlichen Wegen, diese Beschwerden zu lindern. Rosenblütentee gehört zu den natürlichen Mitteln, die häufig in solchen Fällen empfohlen werden. Es gibt keine Funktionsgarantie, aber Frauen berichten, von einer entkrampfenden Wirkung, andere nehmen zusätzlich Vitamin B1 und/oder Magnesium.
Der Rosenblütentee als Mittel bei Menstruationsbeschwerden findet sich schon in der Jahrhunderte alten chinesischen Volksmedizin. In einem wissenschaftlichen Versuch in Taiwan führten beispielsweise 3 Tassen Rosenblütentee (a 200 ml) am Tag zu einer deutlichen Verbesserung von Menstruationsbeschwerden (vor allen Dingen Schmerzen). Wenngleich Forschungen zu diesem Thema noch nicht abgeschlossen sind, führen Wissenschaftler diese Effekte auf bestimmte Flavonoide im Tee und die ätherischen Öle im Rosenblüten Tee zurück.
Für alle, die unter Menstruationsbeschwerden leiden, ist dieser natürliche Versuch, unangenehme Begleiterscheinungen der Menstruation zu verringern, die Maßnahme der Wahl. Es ist keine Chemie, die du in dich hineinpumpst, sondern ein natürlicher Tee mit ganz natürlichen Wirkstoffen. Wäre schön, wenn auch dir dieser Rosenblütentee hilft, die Tage besser zu überstehen.
Reduziert Stress
Wer Rosenblütentee trinkt, berichtet häufig darüber, dass allein schon der natürliche Rosenduft des Tees entspannend und stimmungsaufhellend wirkt. Einige trinken ihn auch vor dem Schlafengehen und versprechen sich davon eine schlaffördernde Wirkung. Schon im 8. Jahrhundert hat man in Persien mit Rosenblättern, Rosenöl und Rosenwasser gehandelt und sich von den Rosenblüten eine stressreduzierende Wirkung versprochen.
Rosenblütentee soll beruhigend und ausgleichend wirken und damit auch Stress mindern. Eine harmonisierende Wirkung wird dem Rosenblütentee zugeschrieben.
Auch in klinischen Studien an Menschen wurde der Effekt von Rosenblüten, bzw. den ätherischen Ölen darauf hinsichtlich Stressreduktion untersucht, – die Studien sprechen dafür, dass tatsächlich eine Stressreduktion durch die ätherischen Öle in den Rosenblüten eintritt. Insoweit besteht begründeter Anlass zur Hoffnung, dass 2-3 Tassen Rosenblütentee am Tag die negativen Auswirkungen von Stress im Körper durchaus mildern können und man weniger unter Stress leidet.
Hast du stressige Tage? Versuche doch einmal mit ein paar Tassen Rosenblütentee mehr Gelassenheit in den Tag zu bringen und unternehme einen Versuch, dadurch auch das Stresslevel zu reduzieren. Angesichts der Studienergebnisse und der Jahrhunderte alten Überlieferungen zu Rosenblüten wäre das sicher einen Versuch wert.
Entzündungshemmende Wirkung
Zur entzündungshemmenden Wirkung von Rosenblüten gibt es zahlreiche positive Berichte zufriedener Rosenblütentee-Trinker, aber auch wissenschaftliche Studien, zuletzt wurde z.B. in 2018 eine Studie veröffentlicht, die eine entzündungshemmende Wirkung von Rosenblüten aufgezeigt hat, zumindest bei Entzündungen der Haut. Sicherlich auch mit ein Grund, warum Rosenblütentee gerne bei Entzündungen getrunken wird.
Wegen des direkten Kontakts wird Rosenblütentee gerne bei Entzündungen im Mundraum, z.B. auch Zahnfleischentzündungen getrunken. Wer abends beim Zähneputzen Blut sieht, gehört vermutlich zu den betroffenen und könnte probieren, durch eine Tasse Rosenblütentee am Abend für Besserung zu sorgen. Schaden tut es sicher nicht und die Studienlage deutet eher darauf hin, dass eine entzündungshemmende Wirkung durch den Rosenblütentee eintritt.
Solltest du zu den von Zahnfleischentzündungen Betroffenen gehören, probiere doch mal Rosenblütentee aus. Auch bei anderen Entzündungsprozessen im Körper könnte es hilfreich sein, die Wissenschaftler untersuchen dies noch.
Weitere Fakten
- Rosenblüten werden meist ausschließlich einzeln per Hand gepflückt, bevor sie als Grundlage für den Rosenblütentee dienen
- Die äußeren Blätter einer Rosenblüte sind häufig am wenigsten ansprechend und oft ein wenig faltig. Für Rosenblütentee werden häufig die inneren Blütenblätter verwendet
- Rosenblüten kann man auch essen, häufig werden Damascena-Rosen auch für kulinarische Zwecke verwendet (in Indien, China, Naher Osten)
- Rosenblätter gelten auch als reich an Vitamin C
- Schon Cleopatra ließ sich ihr Bett jeden Tag mit frischen Rosenblüten bedecken, weil sie glaubte, dass dies wie ein Aphrodisiakum wirke
- Kaiser Napoleon glaubte an die Heilkräfte von Rosenblüten und ließ seinen Offizieren Säckchen mit trockenen Rosenblüten mitgeben, die diese bei Schusswunden auflegen sollten. Die Rosenblütenblätter wurden dazu in Weißwein gekocht.
Fazit
Rosenblütentee gehört zu den Teesorten wie Himbeerblättertee und Cistustee, die Frauen während ihrer Menstruation etwas Linderung verschaffen kann.
Wie ist deine Erfahrung mit Rosenblütentee? Hast du ihn schonmal ausprobiert? Teil uns deine Erfahrung in den Kommentaren mit. Wir freuen uns auf den Austausch!
Titelbildquelle:
Bild von Jill Wellington auf Pixabay