Nicht nur in der dunklen Jahreszeit fehlt vielen der Antrieb. Auch in der Frühlings- und Sommerzeit leiden die Menschen vermehrt an Antriebslosigkeit. Bereits nach dem Aufstehen fühlst dich du träge und müde. Das Gefühl, einfach keine Lust zu haben, bestimmt deinen Tag. Das mag ab und zu völlig normal sein, denn auch dein Körper braucht Ruhephasen. In einem solchen Fall solltest du dir deine Antriebslosigkeit „gönnen“.
Doch was, wenn sich bei dir eine länger anhaltende Antriebslosigkeit bemerkbar macht? Fällt es dir oft schwer, morgens aufzustehen? Selbst Kleinigkeiten scheinen unüberwindbare Probleme zu sein? Oder fühlst du dich kraftlos, schwach und weißt nicht, was du mit der Zeit anfangen sollst? Dann nimm dir die Zeit für diesen Artikel. Lerne die Ursachen für Antriebslosigkeit kennen und wie du nachhaltig mehr Lebensenergie aufbaust.
Ursachen für Antriebslosigkeit
Die Antriebslosigkeit ist lediglich ein Symptom und keine eigenständige Krankheit. Die Ursachen für eine Antriebsschwäche können körperlicher oder geistiger Natur sein und sogar an einer Erkrankung liegen.
Körperliche Ursachen
Zu den häufigsten körperlichen Ursachen zählen eine schlechte Ernährung bzw. eine Mangelernährung, wodurch es unter anderem zu einem Eisenmangel, Vitamin-D-Mangel oder Vitamin-B12-Mangel kommen kann. Im Fall des Vitamin-D-Mangels kann nicht nur eine schlechte Ernährung Ursache für Antriebslosigkeit sein, sondern auch die dunkleren Wintermonate. Unser Körper stellt das Vitamin D zum Großteil selbst her und benötigt hierfür Sonnenstrahlen. Da die Menschen im Winter mehr Zuhause und die Tage kürzer sind, kann es schnell zu einem Mangel kommen. Sprich in diesem Fall mit deinem Arzt ab, ob ein solcher Mangel vorliegt und ob Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll wären.
Ein weiterer körperlicher Grund kann ein schlechter Umgang mit Stress sein. Wenn du regelmäßig Stress hast, laugt dich das auf Dauer aus. Des Weiteren führt der dauerhaft angespannte Zustand zu Störungen in deinem Hormonstoffwechsel. Was wiederum zu einem Mangel am Glückshormon Dopamin führen kann, das auch als Motivations- bzw. Antriebshormon bekannt ist. Achte deshalb auf eine gesunde innere Reaktion auf äußere Stressreize. Ein gutes Stressmanagement hilft dir dabei, besser und intensiver zur Ruhe zu kommen.
Was den Nährstoffmangel angeht, da schafft ein großes Blutbild bei deinem Hausarzt Klarheit. Hier kann dein Arzt auch eine eventuelle Stoffwechselerkrankung wie eine Schilddrüsenunterfunktion erkennen oder ausschließen. Für alle diese Ursachen gibt es einfache und gute Therapien, die dir weiterhelfen.
Geistige Ursachen
Neben körperlichen gibt es auch einige geistige Ursachen für Antriebslosigkeit. Eine davon ist, wenn du dir regelmäßige Sorgen machst. Eine allgemein negative Einstellung gegenüber der Welt führt dazu, dass deine Lebenslust verloren geht. Aber auch fehlende Ziele im Leben verleiten dazu, im Alltag einfach vor sich hinzudümpeln.
Weitaus schlimmer können seelische Belastungssituationen sein, wie zum Beispiel der Verlust eines geliebten Menschen oder auch ein bedrückendes Umfeld (beruflich als auch privat). Diese Faktoren können eine allgemeine Energie- und Antriebslosigkeit hervorrufen.
Weitere Ursachen
Der Übergang zu weiteren Ursachen der Antriebslosigkeit ist dabei häufig fließend. Viele Menschen sind sich auch unsicher, ob ihre allgemeine Antriebslosigkeit in einer Depression begründet liegt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass du noch lange nicht depressiv bist, nur weil du dich antriebslos fühlst.
Für eine Depression müssen mehrere Kriterien erfüllt sein, einige davon sind die folgenden:
- Du fühlst dich über einen längeren Zeitraum deprimiert oder antriebslos.
- Du leidest an einem Spaßverlust. Die Dinge, die dir früher Spaß gemacht haben, belasten dich jetzt eher.
- Du hast kaum bis gar kein Interesse mehr an deiner Umwelt, an deinen Freunden oder an deiner Familie.
- Du leidest an körperlichen Beschwerden wie Problemen beim Ein- und Durchschlafen oder Gewichtsverlust.
- Du hast Suizidgedanken.
Höre in dich hinein und schaue, was dir wirklich zu schaffen macht. Viele Dinge lassen sich häufig nicht im Handumdrehen lösen, doch dass du dir ihrer bewusst bist, ist der erste Schritt hin zur Veränderung. Doch auch hier gilt: Wenn deine Sorgen und Probleme zu groß sind, als dass du sie selbst bewältigen kannst, dann zögere nicht und suche dir professionelle Hilfe. Auf der Website der Deutschen Depressionshilfe findest du verschiedene Hilfsadressen, die dir vertrauensvoll weiterhelfen.
Symptome der Antriebslosigkeit
Die Symptome einer Antriebslosigkeit sind bei jedem Menschen anders und auch abhängig von der jeweiligen Ursache. Allerdings kannst du selbst überprüfen, ob du eines der folgenden Anzeichen bei dir erkennen kannst:
- Probleme morgens aufzustehen, trotz ausreichendem Schlaf.
- Hohes Bedürfnis zu schlafen oder sich auszuruhen.
- Lustloser und träger Gefühlszustand.
- Konzentrationsprobleme.
- Schwäche und schlechte Laune.
Wenn du deine Antriebslosigkeit in deinem Alltag stark ausbremst, solltest du die Symptome ernst nehmen und überprüfen, was die Ursachen dafür sein könnten. Wichtig ist, wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, dass du die Symptome einer Antriebslosigkeit von denen einer Depression unterscheidest. Letzteres ist nämlich eine ernstzunehmende Krankheit, die professioneller Beratung und Behandlung bedarf.
Du hast bereits alles Mögliche gegen deine Antriebslosigkeit probiert und sie geht auch nach einem längeren Zeitraum nicht weg? Sprich in diesem Fall mit deinem Hausarzt oder einem Psychotherapeuten, um körperliche oder geistige Ursachen auszuschließen und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen.
Antriebslosigkeit überwinden – 14 Tipps
Auf deinem Weg zu mehr Energie und mehr Motivation können bereits kleine Schritte Großes bewirken. Die meisten Ursachen für Antriebslosigkeit lassen sich so ganz einfach vermeiden oder überwinden.
Mit unseren 14 Tipps, die du problemlos in deinen Alltag einbauen kannst, holst du dir deinen Antrieb und deine Lebenslust wieder zurück!
Bewegung: Spaziergang
Jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Viele Menschen leiden in unserer Gesellschaft an Bewegungsmangel. Dabei kurbelt die Bewegung unseren Stoffwechsel an und somit den Motor für unseren Antrieb.
Mache es zu deiner Gewohnheit in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. Das kurbelt nicht nur den Stoffwechsel an, sondern versorgt deinen Körper auch besser mit frischem Sauerstoff. Verzichte auch auf Fahrstühle oder Rolltreppen. Nimm hier, wenn möglich, immer die Treppe. Das ist ein willkommener und gesunder Ausgleich zum langen Sitzen.
Vitamin D tanken
Und wenn du schon mal draußen bist und frische Luft tankst, kannst du auch direkt deinen Vitamin-D-Speicher volltanken. Denn das Licht der Sonne, auch in Wintertagen, ist ungefähr 14 Mal stärker als das künstlicher Licht beleuchteter Räume. Das Tageslicht regt die Produktion für dein körpereigenes Vitamin D an und steigert somit auch deinen Serotoninspiegel. Du fühlst dich energiegeladener und glücklicher.
Dankbarkeits-Tagebuch führen
Im stressigen Alltag verlieren wir oft den Blick für das Wesentliche und das, was uns glücklich macht. Wenn wir uns nicht mehr bewusst sind, wie gut es uns eigentlich geht, sehen wir die Dinge weitaus schlimmer als sie sind. Wir fühlen uns antriebslos („Wozu soll ich überhaupt was machen?“) und schlecht gelaunt.
Abhilfe schafft hier ein Dankbarkeitstagebuch, in das du täglich schreibst. Ob morgens, mittags oder abends ist dabei egal. Nimm dir nur ein paar Minuten Zeit und Ruhe, um dich hinzusetzen und nachzudenken, wofür du in deinem Leben dankbar bist.
Vielen fällt diese Übung am Anfang schwer, vor allem, wenn du allgemein negativ eingestellt bist. In einem solchen Zustand kannst du nicht wirklich an positive Dinge denken, für die du dankbar sein sollst. Doch mache einfach ein kleines Gedankenspiel. Stell dir vor, du hättest kein Dach mehr über dem Kopf. Du würdest draußen leben, jederzeit dem Wind und Wetter ausgesetzt. Wie sehr würdest du dich freuen in einem warmen und sicheren Zuhause zu wohnen?
Diese Übung ermöglicht dir, sich der kleinen oder eher unbewussten Dinge im Leben klar zu werden. Vor allem jetzt in der Zeit der Corona-Krise wird vielen Menschen bewusst, welche Freiheiten sie vorher hatten. Und was bringt die Übung genau? Dadurch, dass du in kleinen Schritten deinen Geist wieder auf das Positive konzentrierst, erlangst du eine neue Perspektive auf das Leben. Deine Gedanken werden sanfter und lebensfroher und dein Körper wird sich dieser Positivität anschließen.
Sport: Yoga, Joggen, Fitness
Da sich unser Geist und Körper in einem Wechselspiel befinden, ist es wichtig den antriebslosen Zustand entweder geistig oder körperlich zu überwinden. Wenn du deinen Körper aktiv hältst, folgt dem auch dein Geist. Im Umkehrschluss bewirken somit träge und lustlose Gedanken einen trägen und lustlosen Körper.
Suche dir also eine Sportart aus, die dir wirklich Spaß macht. Egal ob Joggen, schweißtreibende Fitnessübungen oder entspannte Yoga-Übungen – es geht nicht darum, dass du der Beste darin wirst, sondern dass du mit Spaß und Freude lernst, deinen Körper wieder zu spüren und zu aktivieren.
Entspannung üben: Meditation, Autogenes Training
Da deine Antriebslosigkeit mit Stress und leeren Energiereserven zu tun haben kann, ist es wichtig zu lernen, dich zu entspannen. Nimm dir Zeit, in der du bewusst abschalten kannst, um Stress abzubauen und deine Energie wieder aufzuladen.
Was dir dabei helfen kann herunterzukommen, ist eine Meditation zur Entspannung oder auch autogenes Training für eine tiefe körperliche Entspannung.
Ziele setzen
Ohne Ziele treibt man umher, ist irgendwo und nirgendwo. Ohne Richtung im Leben müssen wir uns schließlich auch nicht bewegen. Das beschreibt den Zustand der Antriebslosigkeit gut. Was im Umkehrschluss auch heißt, dass Ziele motivieren und Antrieb geben.
Doch nicht irgendwelche Ziele. Setze dir nicht nur Ziele, um Ziele zu haben. Setze dir Ziele, die dir wirklich etwas bedeuten. Frage dich, was du tun würdest, wenn Geld keine Rolle spielen würde. Wie kannst du anderen Menschen helfen?
Aber erzwinge keine Antwort, vertraue auf den ersten Gedanken, der in dir hochkommt. Betrachte den Gedanken und überprüfe für dich, ob das Ziel dich motiviert.
Tagebuch führen
Ein Tagebuch zu führen, erfüllt eine ähnliche Funktion wie das Dankbarkeits-Tagebuch. Nur bist du hier freier, was deine Gedanken angeht. Das Tagebuch ermöglicht dir, deine Gedanken zu ordnen und zu verschriftlichen.
Oft müssen wir auch über Dinge nachdenken, um diese klar formulieren zu können. Ein Tagebuch zu führen, gibt dir die Chance dir bewusst zu werden, warum du dich antriebslos fühlst. Ist es deswegen, weil dich etwas seelisch belastet? Oder hattest du in letzter Zeit privat oder beruflich zu viel Stress?
Schreibe alles auf, was dir in den Kopf kommt und aus deiner Seele will. Achte darauf, dass du unvoreingenommen bist. Bewerte nicht deine Worte und Gedanken, schreibe sie zunächst nur auf. Im weiteren Verlauf kannst du dann überprüfen, wie wahr sie sind und was sie über dich aussagen.
Morgenroutine und Abendroutine
Bringe Struktur in deinen Alltag, sowohl morgens als auch abends. Auf diese Weise vermeidest du Stress und Unruhe, die dich lähmen können. Wenn morgens der Wecker klingelt, stehe sofort auf. Denn wenn du nur noch ein paar Minuten weiter schläfst, fühlst du dich danach gerädert und schlimmer als zuvor. Mache dir einen Plan, was du nach dem Wecker direkt machst: Aufstehen, duschen, Kaffee kochen, frühstücken und leichte Dehnübungen. Du entscheidest, aber halte dich an deinen Plan. Du wirst sehen, dass du wesentlich energiegeladener in und vor allem über den Tag kommst.
Dasselbe Prinzip gilt auch für eine Abendroutine, nur dass du hier keine aktivierenden Maßnahmen umsetzt, sondern eher deaktivierende. Erstelle dir eine Routine, die dich beruhigt und entspannt und somit deinen Geist und Körper für eine erholsame Nacht vorbereitet.
Lesen
Lesen erweitert deinen Horizont und ist eine gute Routine, um sich zu entspannen. Schnappe dir ein Buch, das dich interessiert, setze oder lege dich hin und lese etwas daraus. Bücher und Worte können dich auf neue Gedanken bringen, dir neue Möglichkeiten aufzeigen und somit einen Schalter umlegen, damit du deine Antriebslosigkeit überwinden kannst.
Kalt duschen
Dusche dich morgens, oder wann immer du es brauchst, kalt ab. Dieser Kälteschock wirkt belebend und kurbelt deinen Kreislauf ordentlich an.
Akzeptanz gegen deine Antriebslosigkeit
Ein echtes und einfaches Wundermittel. Häufig stehen wir uns selbst im Weg und gönnen uns einfach keine Ruhepause. Unser Körper ist intelligent und weiß, wann wir Zeit brauchen, um wieder Kraft zu tanken.
Höre auf deinen Körper, akzeptiere das Bedürfnis auch mal antriebslos zu sein. Jeder Mensch fühlt sich phasenweise so und dein innerer Widerstand dagegen verschlimmert es nur. Wir wissen selbst, wie unnatürlich es heutzutage erscheint, einfach nichts zu machen und damit das Risiko einzugehen unproduktiv zu sein. Doch in der Ruhe liegt die Kraft und diese brauchst du, um wieder richtig durchzustarten.
Ins Hobby vertiefen
Du bist Hobby-Heimwerker, musizierst, malst oder schreibst gerne, kochst oder backst, tanzt oder trainierst? Egal, was es ist, was dich begeistert – mache es!
Wenn du dich in deinem Hobby vertiefst, bringt es dich auf neue und positive Gedanken. Gleichzeitig aktivierst du deinen Körper und kommst aus der Antriebslosigkeit heraus. Du durchbrichst die Spirale mit dem, was dir Spaß macht.
Ernährung ausgewogen gestalten
Mit deiner Ernährung lieferst du deinem Körper das Fundament für den späteren körperlichen aber auch geistigen Zustand. Deshalb solltest du alle Nährstoffe in ausreichender Menge zu dir nehmen, den nur dann kann dein Organismus auch einwandfrei arbeiten und funktionieren.
Ernähre dich überwiegend von frischen und pflanzlichen Lebensmitteln. Auf stark verarbeitete Nahrungsmittel, die mit Zusatzstoffen vollgepumpt und von Nährstoffen befreit sind, solltest du größtenteils verzichten. Der Zucker und die stark verarbeiteten Kohlenhydrate führen dazu, dass dein Blutzucker schnell ansteigt und du das bekannte Mittagstief durchlebst.
Neben den Nahrungsmitteln solltest du am Tag auch ausreichend trinken. Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Tees sind dabei essenziell.
Gespräche führen
Geteiltes Leid ist halbes Leid. Deshalb helfen Gespräche mit Freunden oder dem Partner bei belastenden Lebenssituationen. Sie wirken befreiend, verschaffen dir einen frischen Blick auf die Situation und verhelfen häufig zu neuem Tatendrang. Wenn du dich gerne kreativ austobst, kannst du dir deine Sorgen auch von der Seele malen oder schreiben.
Fazit
Die Antriebslosigkeit kann in deinem Alltag viel Energie und Zeit kosten. Viele Menschen fühlen sich ab und zu müde, fast wie gelähmt und unproduktiv. Doch bereits kleine Veränderungen in deinem Alltag und deiner Gewohnheiten können langsam deine Lebenslust wieder hervorholen.
Suche dir am besten sofort die für dich interessantesten Gewohnheiten aus unserer Liste heraus und integriere sie in dein Leben. Fange klein an und steigere dich nach und nach. Und ehe du dich versiehst, bist du wieder fitter, motivierter und glücklicher.
Titelbild: ©Gregory Pappas – unsplash.com