Löwenzahn kennt jeder von uns. Doch als Tee wird über Löwenzahn kaum geredet. Dabei kann Löwenzahntee durch seine vielen Bitter- und Mineralstoffe unser Immunsystem stärken und Beschwerden lindern. Löwenzahn kannst du überall finden. Er wächst so gut wie auf jedem Boden und braucht kaum Pflege.
Doch eignet sich nicht jeder Löwenzahn zur Zubereitung für Tee. Löwenzahn der in der Nähe von stark befahrenen Straßen oder in der Innenstadt wächst, ist leider von Schadstoffen befallen und sollte gemieden werden. Löwenzahn der in der Umgebung anderer schädlichen Quellen wächst ebenfalls.
Am besten pflanzt du Löwenzahn selber an. So bist du sicher was drin ist und kannst ihn beruhigt genießen.
Ist Löwenzahn das Superfood vor unserer Nase? Schauen wir mal was drin steckt und was Löwenzahntee kann.
Zubereitung | Ziehzeit | Wirkung | Geschmack |
1 gehäufter Teelöffel getrocknetes Löwenzahn | Bis zu 10 Minuten | Verdauungsfördernd, Entzündungshemmend, Stärkt das Immunsystem | würzig-herb |
Was ist Löwenzahntee?
Aus der Familie der Korbblüter (Wissenschaftlicher Name: Asteraceae) entstammt Löwenzahn (Wissenschaftlicher Name: Taraxacum officinale), der zu Unrecht die Bezeichnung „Unkraut” bekommt. Warum zu Unrecht? Das findest du im weiteren Verlauf des Beitrages heraus.
Die äußerlichen Merkmale von Löwenzahn sind dottergelbe Blüten und Samenkörnchen mit einer gefiederten Aufmachung, welche von eckig eingekerbten Blättern getragen werden. Löwenzahn enthält viele Inhaltsstoffe die positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben können.
Schon im 16. Jahrhundert wurde Löwenzahn als Heilpflanze geschätzt und benutzt. In vielen Kräuterbüchern wird über die harntreibende Wirkung, die Wirkung bei Leber- und Gallenerkrankungen und bei Verdauungsbeschwerden berichtet. Auch bei Sodbrennen und Blähungen soll Löwenzahn Abhilfe schaffen.
Tipp: Es gibt unterschiedliche Zeitpunkte, an denen du die verschiedenen Bestandteile von Löwenzahn ernten solltest. Die Wurzel kannst du im Frühjahr und Herbst ernten. Die Blüten im April und die Blätter von Mai bis September.
Löwenzahntee Wirkung
Löwenzahn wird eine entwässernde und blutreinigende Wirkung nachgesagt. Zu Unrecht als Unkraut abgestempelt wirkt er als natürliches Anti-Kopfschmerzmittel. Jeder von uns kennt die Frühjahresmüdigkeit. Anstatt die 5te Tasse Kaffee in dich reinzuschütten, solltest du eine kräftige Tasse Löwenzahntee nehmen. Löwenzahn soll eine komplett vitalisierende Wirkung auf den Körper haben. Er gilt als Antreiber für den gesamten Magen-Darm-Bereich.
Frauen die Menstruationsbeschwerden haben kann er ebenfalls helfen. Die Bitterstoffe in Löwenzahn regen die Magensaftsekretion an, was krampflösend wirken kann. Löwenzahn gilt als altes Hausmittel gegen unreine Haut und andere äußerliche Probleme wie Warzen.
Für die positiven Eigenschaften sind die vielen Vitamine und Pflanzenstoffe verantwortlich. Löwenzahn enthält Vitamine wie A, B, C, D und Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium, Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Tannine, Phylosterin, phenolische Säuren wie phenolische Inositolester, Triterpenacetate und Sesquiterpenoide.
Löwenzahntee Zubereitung
Mit den einzelnen Bestandteilen von Löwenzahn kannst du Tee zubereiten der eine unterschiedliche Gewichtung der Inhaltsstoffe hat. Idealerweise nimmst du eine Kombination aus Blüten und Wurzel. Somit profitierst du von allen Inhaltsstoffen. Löwenzahntee hat einen würzigen-herben Geschmack. Teilweise leicht bitter. Je länger du in aufbrühst, desto intensiver wird dieser Geschmack.
Für eine Tasse Tee kannst du getrockneten oder frischen Löwenzahn nehmen. Für die kalte Jahreszeit kannst du dir im Sommer einen Vorrat anlegen und Wurzel, sowie Blätter trocknen.
Für eine Tasse Löwenzahntee benötigst du 250 bis 300 ml heißes Wasser, 10 Minuten deiner Zeit und etwas Löwenzahn. Zuerst musst du Blätter und Wurzel zerkleinern. Für eine Tasse reicht ein gehäufter Esslöffel vom zerkleinerten Löwenzahn. Nachdem du den Aufguss 10 Minuten ziehen lassen hast, kannst du das ganze abseihen.
Löwenzahn Sud zubereiten
Du kannst dir über Nacht einen intensiven und kräftigen Sud zubereiten. Am nächsten Tag kochst du den aufgeweichten Löwenzahn mit dem Einweichwasser auf, lässt es bis zu 10 Minuten ziehen. Anschließend kannst du das Ganze durch ein Sieb geben und fertig ist dein kräftiger Sud.
Wenn dir der Geschmack zu intensiv ist, kannst du die Sud mit etwas Honig und Zitrone auflockern.
Löwenzahntee aus Wurzeln
Um dir Löwenzahntee aus Wurzeln zu machen, musst du die Wurzel in kleine Stücke zerkleinern oder zu Pulver verarbeiten. Zu Pulver verarbeiten macht mehr Arbeit, aber du kannst das Pulver für den Winter aufbewahren.
Tipp: Zur längeren Haltbarkeit den getrockneten Löwenzahn vor der Sonne schützen.
Ich empfehle dir einen Esslöffel zerkleinerter Wurzeln für eine Tasse und eine Ziehzeit von 5 bis 10 Minuten. Anschließend musst du das Ganze abseihen und fertig ist der Tee.
Löwenzahntee aus Blättern
Du hast die Wahl zwischen getrockneten und frischen Blüten. Getrocknete Blüten lasse ich persönlich etwas länger ziehen. Für eine Tasse 2 bis 3 Blüten, übergießt sie mit heißem Wasser und lässt das Ganze, 5 bis 10 Minuten ziehen.
Egal ob junge oder ältere Löwenzahnblätter, beide eignen sich für Tee. Für mehr als eine Tasse Löwenzahntee benötigst du natürlich angepasste Mengen. Pro Liter ungefähr 5 bis 10 Blätter.
Löwenzahntee Wirkung: Positive Eigenschaften
Löwenzahn hat wirklich viele Inhalststoffe und ist vielseitig einsetzbar. Du kannst dir eine Mullbinde über Nacht wickeln, Tinktur oder Extrakt herstellen oder Tee zubereiten. Die vielen Wirkstoffe wie Triterpene, Taraxacosid, Bitterstoffe, Cholin, Flavanoide, Gerbstoffe und und und bieten viele positive Eigenschaften für unsere Gesundheit.
Weitere Inhaltsstoffe von Löwenzahn sind:
- Vitamin A (Beta-Carotin)
- Vitamin B
- Vitamin C
- Vitamin E
- Eisen
- Kalium
- Kalzium
- Kupfer
- Magnesium
- Mangan
- Zink
Die Bitterstoffe im Löwenzahn regen den Gallenfluss an, wirken harntreibend, bekämpfen Verdauungsstörungen, Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit. Durch die harntreibende Wirkung werden über das Urin Toxine ausgeschieden und somit eignet sich Löwenzahn für einen Detox oder zum Fasten.
Die harntreibende Wirkung entsteht durch den hohen Kaliumgehalt.
Löwenzahn soll bei folgenden Symptomen helfen:
- Problemen der Darmflora
- Erschöpfung, Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit
- Magen- und Verdauungsproblemen
- Nierenerkrankungen
- Gicht- und rheumatischen Erkrankungen
- Hautprobleme
- Zahnschmerzen
- Parodontose
- Leberbeschwerden
- Gallenblasenbeschwerden
Gut für die Darmflora
Die Wurzel von Löwenzahn ist reich an Inulin. Inulin ist für den menschlichen Körper ein Ballaststoff und ein Präbiotika. Inulin unterstützt den Körper bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora. Neben der Löwenzahnwurzel haben Pastinaken und Topinambur ebenfalls viel Inulin in ihren Wurzeln und Knollen.
Natürliches Anti-Aging-Mittel
Löwenzahn ist reich an Beta-Carotin und Polyphenole, die bekannt sind für ihre starke antioxidative Wirkung. Sie bekämpfen freie Radikale, reduzieren oxidativen Stress. Dadurch werden unsere Zellen geschützt. Somit ist es Hautpflege von innen.
Die Antioxidantien stärken gleichzeitig unser Immunsystem. Somit profitieren wir vielseitig von ihnen.
Entzündungshemmend
Die vielen Pflanzenstoffe und Antioxidantien wie Polyphenole im Löwenzahn zeigen Potenzial eine entzündungshemmende Wirkung zu besitzen. Verschiedene Studien (1 und 2) haben gezeigt das die Marker für Entzündungen in den Blutwerten reduziert wurden. Für eine eindeutige Aussage bei so einer Thematik sind aber mehr und eindeutigere Studien über einen längeren Zeitraum notwendig.
Reguliert den Blutzuckerspiegel
Kaffesäure und Chlorogensäure sind Bestandteil von Löwenzahn. In dieser Studie aus 2008 haben sie Potenzial gezeigt den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Potenzial bleibt Potenzial und muss erstmal eindeutig bewiesen werden. Bis dahin müssen wir uns gedulden.
Bluthochdruck, Leber und Cholesterin
Es gibt weitere interessante Studien, die das Potenzial von Löwenzahn zeigen. Aber es gibt leider keine wirklichen hieb- und stichfesten Ergebnisse. Entweder sind es nur Tierstudien oder Studien mit wenigen Probanden. Somit verlieren sie einiges an Aussagekraft.
Wir verlinken die Studien weiter unten.
Weitere Fakten
Löwenzahnblütenöl selber machen
Löwenzahn kann nicht nur gut gegen unreine Haut sein, sondern auch gegen verkrampfte Muskeln helfen. Du musst dir nur Öl daraus machen. Nimm dir ein paar Löwenzahnblüten und ein Glas. Das Glas sollte am besten einen verschließbaren Deckel haben. Die Blüten musst du ins Glas tun und mit einem guten Öl deiner Wahl übergießen.
Rühr das Ganze um, verschließ das Glas und stelle es an einen sonnigen Platz in deiner Wohnung. Nun musst du etwa 5 bis 6 Wochen warten bis die Wirkstoffe aus den Blüten komplett entfaltet sind. Zwischendurch solltest du das Umrühren nicht vergessen.
Wenn du es nicht komplett aufbrauchst und aufbewahren möchtest, brauchst du ein dunkles Glas, das du anschließend an einen lichtarmen Ort stellen solltest.
Vorsicht bei Gallensteinen
Da Löwenzahntee eine harntreibende Wirkung besitzt, solltest du bei Gallensteinen oder ähnlichen Leiden vorsichtig sein. Bevor du anfängst diesen Tee zu trinken, solltest du mit deinem Arzt Rücksprache halten.
Löwenzahntee aufbewahren
Hast du dir einen Vorrat getrocknetem Löwenzahn für den Winter angelegt, solltest du ihn richtig schützen. An einem lichtarmen und trockenen Ort und natürlich luftdicht verschlossen.
Fazit
Löwenzahn ist nicht nur gut für unseren Körper von innen als Tee, sondern auch für die äußere Anwendung. Genauso wie Brennnessel wird Löwenzahn zu Unrecht als Unkraut abgestempelt. Brennnesseltee und Löwenzahntee haben viele positive Eigenschaften.
Trinkst du gerne diese beiden Kräutertees? Wie ist deine Erfahrung mit den beiden? Schreib es uns in die Kommentare. Wir freuen uns auf den Austausch.
Weiterführende Links:
https://www.universitatsmedizin-goettingen.de/loewenzahn-tee-fuer-leber-detox-gesunde-haut-und-magen/
https://www.heilpraxisnet.de/naturheilkunde/loewenzahn-pissnelke-und-pusteblume#Inhaltsstoffe
https://food.ndtv.com/food-drinks/8-amazing-benefits-of-dandelion-tea-for-your-health-1649762
https://www.medicalnewstoday.com/articles/323710
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5553762/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23603008/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19678785/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22424457/
Titelbildquelle: © Nowaja – pixabay.com